Die schockierende Wahrheit in Zahlen
- 2011: 200 AU-Tage pro 100 Versicherte wegen psychischer Erkrankungen
- 2024: 364 AU-Tagepro 100 Versicherte
- Steigerung: 82% mehr Krankheitstage!
13 Jahre BGM-Boom. 13 Jahre Millionen-Investitionen. 13 Jahre Verschlimmerung!
Und trotzdem machen wir weiter wie bisher. Warum?
BGM – das teure Beruhigungsmittel für Unternehmen
Schauen wir uns an, was BGM wirklich ist:
Ein Sammelsurium von Maßnahmen, die vorgeben zu helfen – aber systematisch am Problem vorbeigehen.
Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM):
Wir bieten kranken Menschen gesetzlich vorgeschriebene Gespräche an – sind aber gar nicht interessiert daran, was sie zu sagen haben. Und haben schon gar nicht vor, etwas zu verändern.
Ich war sowohl auf der Seite der Durchführenden, als auch auf der Seite der Betroffenen – die Hilflosigkeit ist auf beiden Seiten spürbar. Alle wissen: Es ist nur eine beschämende Farce. Häufig wird das Gespräch ausgeschlagen oder nur der Form halber durchgezogen.
Die Angst der Betroffenen ins Unternehmen (in die alten krankmachenden Strukturen) zurückzukehren, ist immens und wird völlig außer Acht gelassen. Ganz ehrlich, das ist kein Spiel!
Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF):
Stress-"Management", Zeit-"Management", Selbst-"Management", Konflikt-"Management" – wir erklären Menschen oberflächlich Theorien mit ein paar fragwürdigen Tools, wie sie das alles managen sollen, ohne die Ursachen auch nur anzukratzen.
Das ist zynisch. Ich bin selbst als Kursleiterin ausgebildet und war Teilnehmerin. Der Transfer in den Alltag scheitert an der Realität im Unternehmen. Auch Entspannungs- und Resilienzkurse setzen nur beim einzelnen Mitarbeitenden an – kein systemübergreifender Ansatz weit und breit.
Echte Konflikte zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden oder Kollegen werden geflissentlich übersehen, ignoriert und aufgrund von ungleichen Machtverhältnissen völlig unterdrückt. Soviel zum Erfolg solcher Kurse.
Notfall- und Krisenmanagement:
Funktioniert nur, wenn sich Menschen aktiv Hilfe suchen. Vielleicht bei plötzlich pflegebedürftigen Eltern oder fehlendem Kindergartenplatz.
Aber bei psychischen Krisen oder Suchtproblematiken? Menschen erkennen ihre eigene Situation meist nicht, bevor sie zusammenbrechen. Und dann sollen sie sich ausgerechnet bei ihrem Arbeitgeber und ihren Kollegen Hilfe suchen? Realitätsfern. Würden Sie sich offenbaren?
Suchtprävention:
Menschen entwickeln Süchte oft als Bewältigungsstrategie für unerträgliche Arbeitssituationen. Aber wir behandeln das Symptom, nicht die Ursache.
Die brutale Wahrheit: BGM macht das Problem schlimmer
BGM ist Symptom-Kosmetik. Es suggeriert, dass das Problem beim Menschen liegt – nicht beim System.
- Gestresst? Hier ist ein Entspannungskurs.
- Ausgebrannt? Hier ist eine Reha.
- Zurück aus der Krise? Hier ist das BEM – aber bitte mit gleicher Funktionsfähigkeit zurück ins gleiche System.
Wir pathologisieren normale Reaktionen auf veraltete Systeme.
Ein Mensch, der in einem Arbeitsumfeld krank wird, das nicht (mehr) zu seinem Entwicklungs-/Reifestand und seinen Werten passt, der entgegen seiner Werte behandelt wird oder Handlungen entgegen seiner Werte durchführen muss, ist nicht das Problem. Er zeigt nur, dass etwas nicht stimmt. Da es nicht mehr nur Einzelne betrifft, ist es sehr wahrscheinlich, dass es auch nicht am Einzelnen liegt. Die aktuellen Zahlen sprechen Bände.
Menschen entwickeln sich seit einiger Zeit evolutionär rasant (im Vergleich zu früheren Zeiten) – ihre Werte verschieben sich, ihr Bewusstsein reift. Aber die Unternehmen hinken massiv – teils ein bis zwei Stufen hinterher. Alte Strukturen, veraltete Führungsmodelle, überholte Kulturen. Es herrschen Reifekonflikte zwischen mindestens 4 Stufen! Dazu kommen noch die Werte hinzu. Diese reiben sich an den vorherrschenden Kulturen und Werten im Unternehmen.
Der Mensch reagiert gesund auf kranke Verhältnisse. Aber BGM versucht ihn wieder anzupassen, im alten System festzuhalten – mit längst überholten Theorien aus dem alten System.
Warum BGM trotz Versagens weiter boomt
Weil es alle zufriedenstellt – außer die Betroffenen:
- Unternehmen und Führungskräfte: "Wir tun etwas für die Gesundheit unserer Mitarbeiter und haben ein gutes Gewissen. Vor allem bleibt alles dabei beim Alten."
- Personaler: "Wir haben Programme, Zahlen, Nachweise."
- Berater: "Wir verkaufen teure Lösungen für ein unlösbares Problem. So behalten wir unsere Kunden auf die Ewigkeit und verdienen richtig Geld."
- Krankenkassen: "Wir fördern Prävention."
Alle fühlen sich gut. Alle haben ihren Job gemacht.
Nur die Menschen werden nicht gesünder. Sie werden kränker.
Die unbequeme Frage, die niemand stellt
Was, wenn BGM nicht die Lösung ist, sondern Teil des Problems?
Was, wenn wir mit jedem Entspannungskurs, mit jedem Resilience-Training, mit jedem BEM-Gespräch die Botschaft senden: "Du bist das Problem. Du musst dich anpassen. Du musst resistenter werden gegen unser krankes System."
BGM ist die perfekte Ablenkung vom eigentlichen Problem: Führungskräfte, die sich im alten System wohlfühlen, weil sie dort Macht, Status und Erfolg ausleben können. Sie schützen ihr System – denn alles andere bedroht ihre hart erarbeitete Identität. Unmenschliche Strukturen, sinnentleerte Arbeit.
Meine Erfahrung aus allen Perspektiven
Ich kenne BGM von innen und von außen:
- Als Personalerin, die BEM-Gespräche geführt hat.
- Als Teilnehmerin an BGF-Kursen.
- Als ausgebildete Fachkraft für Stress- und Burnout-Prävention und für psychosoziale Gesundheitsförderung, die das System verstehen wollte (den Kurs für Fachkraft BGM habe ich abgeschlossen, aber auf den Titel dankend verzichtet).
- Als Psychologische Beraterin und Mental Health First Aiderin, die anderen helfen wollte.
- Aber vor allem auch als Betroffene, die das ganze System durchlaufen hat.
Letztendlich habe ich mich selbst um meine Gesundung gekümmert, weil das gesamte System inklusive Therapie, Klinik, Medikamenten, BEM, BGM versagt hat. Es hat mich drei Rückfälle in diversen Unternehmen gekostet und jede Menge Lebensqualität (abgesehen vom Geld).
Und ich sage Ihnen: Es funktioniert nicht. Es kann nicht funktionieren.
Die harte Wahrheit
Menschen werden nicht durch Programme gesund. Sie werden durch menschliche Arbeitsplätze und verbindende Beziehungen gesund.
Menschen brauchen:
- Sinn in ihrer Arbeit
- Respekt für ihre Grenzen
- Autonomie und Verantwortung
- Kreativität
- Führungskräfte, die führen, fördern und entwickeln statt verwalten und kontrollieren
- Kulturen, die Menschlichkeit vor Effizienz stellen und damit Erfolg generieren
- Strukturen, die sich an neue Werte und zunehmende Reife anpassen
- Menschen, die einander wieder als Menschen erkennen und behandeln
Das können Sie nicht in einem BGF-Kurs lernen. Das müssen Sie leben.
Die 82%-Frage
Nach 13 Jahren BGM-Boom sind 82% mehr Menschen psychisch krank.
Wann hören wir auf, Geld für Programme auszugeben, die nachweislich nicht funktionieren?
Wann fangen wir an, die wirklichen Ursachen anzugehen?
Wann werden wir ehrlich – zu uns selbst und zu den Menschen, für die wir Verantwortung tragen?
Die Antwort liegt nicht in besseren BGM-Programmen. Sie liegt in der Erkenntnis, dass gesunde Menschen gesunde Arbeitsplätze brauchen. Es liegt in dem Verständnis für Werteentwicklung und Reifeverschiebungen und den Anforderungen der neuen Zeit.
Neue Lösungen entstehen nur aus höheren Reifestufen, da sich die aktuellen Probleme nicht mehr auf derselben Handlungslogik lösen lassen. Es ist Zeit neu zu denken.
Und Unternehmen, die daran festhalten, werden zerbrechen. Immer mehr Menschen erkennen die Fehler im System und sind nicht mehr bereit, für veraltete Strukturen ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Die jungen Generationen spüren es bereits – sie wissen nur noch nicht genau, woran es liegt.
Aber sie werden es lernen. Und dann werden sie gehen.
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